CHALLENGES

OFFENE CHALLENGES

Qualitätstransparenz bei Ballenware: UpCircle’s innovativer analytischer Ansatz

Das ETH-Startup-Projekt UpCircle geht in enger Zusammenarbeit mit Branchenführern wie der InnoPlastics AG die Herausforderungen der Recyclingindustrie mit innovativen Lösungen an. Sie haben festgestellt, dass es häufig falsche Vorstellungen über die Qualität von Recyclingmaterialien gibt, was zu Preisdiskussionen und CO2-intensiven Prozessen führen kann. Mit bereits gesammelten Erfahrungen im Bereich von LDPE und HDPE, UpCircle zielt darauf ab, die Beziehung zwischen dem äußeren Erscheinungsbild und dem Inhalt von Ballen mithilfe moderner Technologien zu entschlüsseln. Ihr Ziel: Eine nachhaltigere und effizientere Recycling-Lieferkette durch verbesserte Qualitätsanalysen und erhöhte Prozesstransparenz. Möchten Sie an dieser Revolution teilhaben?

Interessenten sind herzlich eingeladen, sich mit uns in Verbindung zu setzen!

Recycling von Automobilkunststoffen, ohne Emissionen

Grensol entwickelt eine neuartige Lösung für das Recycling von gemischten Kunststoffabfällen, die beim Recycling von Altautos und Haushaltsgeräten anfallen. Unser zum Patent angemeldetes photonisches Verfahren «zerlegt» Kunststoffabfälle in ihre Grundbausteine: Kohlenstoff und Wasserstoff. Diese können dann als Ausgangsmaterial für die Herstellung neuer Kunststoffe wiederverwendet werden. Diese Methode erweist sich als besonders wertvoll, wenn es sich um Input-Kunststoffabfälle handelt, die aus gemischten Polymertypen bestehen oder mit Verunreinigungen belastet sind. Damit ermöglichen wir eine Kreislaufwirtschaft für schwer zu recycelnde Kunststoffe. Wir haben den Erfolg dieses Ansatzes im Labormassstab demonstriert und wollen ihn nun für die industrielle Nutzung ausbauen.

 

r-PP GF – Re-Compounding von hochwertigen Polypropylen-Verbundwerkstoffen

Die in Waschmaschinen verwendeten Bottiche dienen als wasserdichte Behälter zur Aufnahme von Hochtemperatur-Laugenbädern. Sie bestehen aus glasfaserverstärktem Polypropylen, das während seiner 15-jährigen Nutzungsdauer erheblichen mechanischen und chemischen Belastungen ausgesetzt ist. Im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft und zur Erhöhung der Recyclingquoten würde die Wiederverwendung solcher Materialien die Umweltauswirkungen von Waschmaschinen erheblich verringern. Einfaches Zerkleinern und Regranulieren solcher Verbindungen hat nicht die erwarteten Ergebnisse in Bezug auf die mechanischen und chemischen Eigenschaften erbracht. Unser Ziel ist es, eine neue Rezeptur für das Re-Compoundieren dieser Verbundwerkstoffe zu entwickeln, um die Wiederverwendung solcher Materialien mit optimalen Eigenschaften zu gewährleisten und so Materialkreisläufe in der Schweizer Haushaltsgeräteindustrie zu schließen.

 

Natürliche, ölbasierte Beschichtungen aus ressourcenschonend angebauten Pflanzen wie Hanf als Ersatz für chemische DWR-Ausrüstungen (Durable Waterproof Repellent).

Herkömmliche dauerhafte Hydrophobierungsmittel auf PFC-Basis stellen aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihrer potenziellen Schädlichkeit für Ökosysteme und die menschliche Gesundheit eine Gefahr für die Umwelt dar. Obwohl PFC-freie DWRs als Lösung eingeführt wurden, sind viele von ihnen noch immer auf synthetische Chemikalien angewiesen und stellen ein Problem für das Textilrecycling dar, wodurch sie zur Kunststoffverschmutzung beitragen. Das wachsende Bewusstsein der Verbraucher und die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten treiben den Bedarf und die Akzeptanz von biobasierten DWRs voran.

Diese Herausforderung konzentriert sich auf die Entwicklung und Einführung von pflanzlichen Alternativen zu PFC-freien DWRs in der Outdoor-Industrie. Das Hauptziel ist es, die mit der Produktion von Outdoor-Bekleidung verbundene Plastikverschmutzung zu reduzieren, indem die Recyclingfähigkeit von DWR-behandelter Outdoor-Bekleidung durch die Verwendung von alternativen wasserabweisenden Ausrüstungen auf Biobasis verbessert wird. Die biologische Abbaubarkeit von DWR-Lösungen auf Pflanzenbasis kann auch dafür sorgen, dass sie in der Umwelt schneller abgebaut werden, wodurch die Persistenz von Materialien im Freien verringert und die Verschmutzung durch Kunststoffe reduziert wird.

Zu den Zielen dieser Herausforderung gehören die Identifizierung von nachhaltig und vorzugsweise lokal angebauten Pflanzen auf Ölbasis für wasserabweisende Eigenschaften, die Entwicklung von DWR-Technologien auf der Grundlage der identifizierten Pflanzen, die Definition von Leistungs- und Verbraucheranforderungen für biobasierte DWR, Leistungstests, die Bewertung der biologischen Abbaubarkeit und die Förderung der branchenweiten Einführung.

Für diese Challenge suchen wir die Zusammenarbeit mit Experten für (biobasierte) wasserabweisende Beschichtungen mit Einrichtungen zur Entwicklung neuer potenzieller alternativer Lösungen.

Nachvollziehbare Routen für recyceltes PA6 für High-End-Anwendungen

PB Swiss Tools ist der Hersteller von Handwerkzeugen in kompromissloser Schweizer Qualität: präzise, langlebig und zuverlässig. Für eine kommende neue Produktserie möchte PB Swiss Tools in einigen Teilen der Werkzeuge rezyklierte Polymere einsetzen. Die Qualität der Produkte sollte jedoch gleichbleibend hoch sein.

Die Herausforderung besteht in der Frage, ob es möglich ist, einen sicheren Weg für das Recycling von PA6 zu schaffen, damit es in hochwertigen Anwendungen eingesetzt werden kann und somit ein Upcycling des recycelten Polymers gelingt. Auf diesem Weg sollen die Themen ausreichende Menge, nachvollziehbare Quelle und zuverlässige Qualität systematisch angegangen werden. Darüber hinaus sollen die RoHS- und REACH- sowie weltweit anerkannte Echtheitsvorschriften berücksichtigt werden.

 

Vollständiges Recycling von duroplastischen Verbundwerkstoffen auf Epoxidbasis

Eine vollständige Composites-Recycling-Technologie ist erforderlich , um nicht nur die Fasern, sondern auch wertvolle chemische cBestandteile aus dem ausgehärteten Epoxidharz energieeffizient zurückzugewinnen.

Strengere Gesetze, z. B. die EU-Automobilrichtlinie, die Recyclingquoten von 95 % für das Auto vorschreibt, oder die Notwendigkeit, den CO2-Fußabdruck zu verringern, führen dazu, dass nicht nur die Fasern des Verbundstoffs, sondern auch das Polymer recycelt werden muss.

Leichte Verbundwerkstofflösungen sind daher mit einem sehr hohen Risiko behaftet, in Europa hergestellt zu werden. Ein bedeutender Teil unseres Geschäfts ist also risikobehaftet – der größte Teil der Harze, die für Verbundwerkstoffanwendungen verwendet werden, wird in unserem Werk in Monthey, Schweiz, hergestellt.

 

Verbundwerkstoffe auf Epoxidbasis sind auf Langlebigkeit ausgelegt und weisen eine hohe thermische und chemische Beständigkeit auf (insbesondere die strukturellen Verbundwerkstoffteile für Flugzeuge wie Flügel, Turbinenschaufeln, Rumpf usw.), die daher schwer zu recyceln sind. Bisher gibt es noch keine wirksame Recyclinglösung, die sich als wirtschaftlich rentabel erwiesen hat und in größerem Maßstab oder industriell eingesetzt werden kann.

 

Nachhaltige Kaffeeautomaten der nächsten Generation

Thermoplan produziert marktführende Kaffeeautomaten für Firmenkunden. Das enorme Arbeitsaufkommen stellt hohe Anforderungen an die Konstruktion, Materialisierung und den Bau der Maschinen. Die nächste Generation sollte nachhaltiger sein, ohne Kompromisse bei der Nutzung eingehen zu müssen. Um dies zu erreichen, müssen völlig neue Konzepte für den Einsatz von Materialien, Konstruktionsmethoden und die Montage der Maschinen entwickelt werden. Ziel ist es, die CO2-Bilanz deutlich zu verbessern. Den Anfang soll eine Tür machen, die hauptsächlich aus recyceltem Kunststoff bestehen muss, wobei völlig neue und bahnbrechende Konzepte gesucht werden und ein klarer Nutzen in Bezug auf die Umweltauswirkungen nachgewiesen werden muss.

 

upPak-Konsortium

Wir sind upPak. Ein in der Schweiz ansässiges Konsortium, das ein gemeinsames Ziel verfolgt: die Entwicklung und Umsetzung von Verpackungslösungen für Lebensmittel auf Chitosanbasis.

Durch das Upcycling bestehender Nebenprodukte aus der Meeresfrüchte verarbeitenden Industrie sind wir in der Lage, wertvolle Rohstoffe von der Mülldeponie fernzuhalten und sie wieder in das Lebensmittelsystem zu integrieren. Die Entwicklung von Alternativen zu PE-Beschichtungen dient dem Umweltschutz, indem wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und Mikroplastik aus unseren Lieferketten verbannen.

Als reichlich vorhandene natürliche Ressource, die nur von Zellulose übertroffen wird, sind Chitosan-Biopolymere vollständig biologisch abbaubar und können ein nahtloses Recycling von Papier ermöglichen, ohne dass Verpackung und Beschichtung getrennt werden müssen.

Das Kernprinzip unserer Strategie besteht darin, wichtige Partner entlang der Wertschöpfungskette zusammenzubringen. Durch die Bereitstellung eines abgestimmten Ökosystems, das von gemeinsamen Innovationen und neuen Geschäftsmöglichkeiten profitiert, wollen wir ein wirklich inspirierendes Produkt schaffen, das bis 2026 auf dem Markt erhältlich sein wird.

Ein Fenster zur Null-Emissions-Gesellschaft

Hintergrund
Die Verringerung der Energieverluste in Gebäuden gehört zu den wichtigsten Zielen für den Übergang zu einer emissionsfreien Gesellschaft. Die Auswirkungen von Kunststofffenstern sind beträchtlich, da sie höchste ökologische Werte mit einer kürzeren Amortisationszeit und geringen Wartungskosten verbinden. Der Schweizer Fenstermarkt wird auf 1,5 Mrd. CHF pro Jahr geschätzt, mit einem wachsenden Anteil von 50% an Kunststofffenstern. Das Dach und die Fenster sind die primären Ziele zur Verringerung der Energieverluste von Gebäuden. Im Durchschnitt führt der Austausch von Fenstern zu einer Reduzierung der CO2 Emission. Mit der zunehmenden Bedeutung von Kunststofffenstern werden effiziente Kreislauflösungen für Fenstermaterialien immer wichtiger.

Herausforderung und Innovation
Kreislaufschleifen für ein zweites Leben der Kunststoff-, Metall- und Glasteile des Fensters müssen in Bezug auf Qualität, Ausbeute und Effizienz verbessert werden. Radikale Innovationen sollen zu solchen Verbesserungen führen:

  • Umwandlung von Unternehmen: Der neue Stilllegungsbetrieb (Bauunternehmen) wird zum Lieferanten von Sekundärrohstoffen. Wie können digitale Technologien diesen Wandel unterstützen und sicherstellen, dass der Stillleger und seine Mitarbeiter die Anforderungen an Qualität und Rückverfolgbarkeit erfüllen.
  • Technologische Innovation: Entwickeln Sie intelligenter Technologien für eine dezentralisierte Trennung in qualitativ hochwertige Kunststoff-, Metall– und Glasfraktionen für einen direkten, effizienten Transport einer vollen Lkw-Ladung zu den Recyclinganlagen. Dies kann KI, visuelle Erkennung und intelligente mechanische Lösungen umfassen.

    Aufruf an Forschungspartner, sich an der Herausforderung zu beteiligen.
    Wir suchen Forschungspartner, die in der Lage sind, neue Technologien, wie z. B. digitale Technologien, mit den Bedürfnissen von Sekundärrohstoffen zu kombinieren. Sie sollten über Mittel verfügen, um Konzepte zu erproben und die Machbarkeit neuer Technologien im kleinsten industriellen Maßstab zu demonstrieren.

    Testimonials und Erfolgsgeschichten

    Noriware – Die Neudefinition nachhaltiger Verpackungen

    Noriware, ein 2022 gegründetes Schweizer Start-up-Unternehmen, hat sich zu einem Hoffnungsträger im Kampf gegen die Plastikverschmutzung entwickelt. Ausgestattet mit einer bahnbrechenden Technologie, die in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der FHNW entwickelt wurde, ist Noriware angetreten, die Verpackungsindustrie zu revolutionieren. Ihr Ziel? Suche nach einer langfristigen und nachhaltigen Lösung für das globale Plastikproblem. Die Waffe ihrer Wahl? Verpackungsmaterialien auf Algenbasis, die zu 100 % zu Hause kompostiert werden können, und zwar in einem noch nie dagewesenen Zeitrahmen. Die Reise von Noriware begann mit einer zufälligen Begegnung in Mexiko, wo die HSG-Studentin Jessica Farda eine Fülle von Algen am Strand bemerkte. Diese einfache Beobachtung brachte sie auf eine Idee. Könnten Algen die Antwort auf unser Plastikproblem sein? Jessica kehrte zu ihrem Studium zurück und vertiefte sich in die Forschung über das Potenzial von Algen als nachhaltige Ressource für Biokunststoffe. In der bescheidenen Umgebung ihrer Küche führte sie Experimente durch, die zu einem möglichen Durchbruch bei der Suche nach umweltfreundlichen Verpackungen führen sollten. Seit September 2021 arbeitet sie mit dem Departement für Materialwissenschaften der ETH Zürich zusammen und bringt damit wichtiges Know-how in den Materialwissenschaften ein. Im Mai 2022 nahm Jessicas Weg eine entscheidende Wendung, als sie ihren Mitgründer Stefan Grieder kennenlernte. Daraus ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunststofftechnologie und -technik der FHNW dank des Innovationsförderpreises «Kunststoffe für Null Emissionen», die wichtiges Know-how in der Polymerchemie und -technik einbrachte. Im September 2022 wurde die Noriware AG offiziell im Aargau gegründet und mit massgeblicher Unterstützung des Aargauischen Forschungsfonds die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule fortgesetzt. Im Mai 2023 gelang es den Start-up-Gründern, eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde von über 1 Million Franken abzuschliessen, um die eigene Laborinfrastruktur in Lupfig, Aargau, auszubauen und grössere Pilotprojekte mit Industriepartnern zu lancieren. Mit der Unterstützung von Professor Dr. Markus Grob und Prof. Dr. Christian Brauner ist Noriware auf dem besten Weg zu noch größerem Erfolg. Noriware wird sein Produktportfolio weiter ausbauen und zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Das Unternehmen ist auf dem Weg, die Verpackungsindustrie neu zu definieren und ein Umdenken in den Unternehmen zum Wohle der Umwelt, der Menschen und der Wirtschaft anzuregen.

     

    Ensinger Composites Schweiz GmbH – Selbstverstärkende biobasierte Polymere

    Dieses zukunftsweisende Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Verbundwerkstoffe durch die Entwicklung selbstverstärkender biobasierter Polymere nachhaltiger zu machen. Der Ansatz, der diesem Bestreben zugrunde liegt, ist das Konzept der «selbstverstärkten Polymer-Verbundwerkstoffe» (SRPC) oder «All-Polymer»-Verbundwerkstoffe, bei denen eine Polymermatrix durch Fasern desselben Polymers verstärkt wird. Das Geniale an den SRPCs ist, dass sie eine verbesserte Faser-Matrix-Grenzflächenhaftung bieten und, was noch wichtiger ist, vollständig recycelbar sind, ohne dass eine mühsame Trennung von Faser und Matrix erforderlich ist.

    Der thematische Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Herstellung von biobasierten SRPCs, die eine neue Dimension des nachhaltigen Recyclings von Verbundstoffen darstellen. Die Möglichkeit, vollständig biologisch abbaubare Verbundwerkstoffe zu verwenden, verspricht eine Optimierung der Abfallentsorgung und bietet eine Recyclinglösung, die es bisher nicht gab. Der Grad der Innovation ist hier außergewöhnlich hoch.

    Die Auswirkungen dieser Initiative reichen bis in das Herz der Verbundwerkstoffindustrie. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Leichtbaukonstruktionen stellt die Verwendung herkömmlicher Verbundwerkstoffe wie Glas- und Kohlenstofffasern mit duroplastischen Matrizen eine große Herausforderung für das Recycling dar. Der Ansatz des Projekts öffnet die Tür für die Entwicklung von 100 % recycelbaren Materialien.

    Darüber hinaus verlagert das sekundäre Ziel, nicht nur biologisch hergestellte, sondern auch biologisch abbaubare Materialien zu entwickeln, die Notwendigkeit des Recyclings auf die Kompostierung, was besonders für Komponenten wichtig ist, bei denen das traditionelle Recycling unpraktisch oder unwirtschaftlich ist.

    Die für dieses Projekt bereitgestellten Mittel werden das Schmelzspinnen ausgewählter Polymere erleichtern und den Weg für kritische Spinnversuche, die Faserverarbeitung, die Charakterisierung und den Vergleich mit den vom Projektpartner Ensinger festgelegten Anforderungen ebnen. Dieser gemeinschaftliche Prozess wird es ermöglichen, die Auswahl der Polymere und die Prozessparameter weiter zu verfeinern, was letztendlich zur Herstellung von Fasern führen wird, die für die Verbundwerkstoffindustrie geeignet sind.

    Das Projekt ist in Arbeitspakete gegliedert, die die Auswahl und Charakterisierung von Polymeren, das Schmelzspinnen von Fasern, Machbarkeitsprüfungen für selbstverstärkte Polymerplatten und die Entwicklung von Prozessrouten für die Textilherstellung umfassen. Der Abschluss von WP2 und WP3 ist von entscheidender Bedeutung, um das Potenzial von selbstverstärkten Polymeren für Verbundwerkstoffe zu demonstrieren.

    Alles in allem ist dieses Projekt ein bahnbrechender Schritt in Richtung der Zukunft nachhaltiger, recycelbarer Verbundwerkstoffe und bringt innovative Lösungen in den Kern der Verbundwerkstoffindustrie.

     

    Niccolo Pini, Ensinger Composites Schweiz GmbH

     

    V Carbon – Recycelte Kohlenstofffasern für die Sportindustrie

    In ihrem Streben nach Innovation ist die V Carbon GmbH eine Pionierin im Bereich der recycelten Carbonfaser (rCF) Vorprodukte. Ihr neuestes Projekt konzentriert sich auf die Etablierung eines Marktes für Produkte auf der Basis von rCF-Garnen, die für ihre Kosteneffizienz und ihre bemerkenswerte mechanische Leistung bekannt sind, was sie zu idealen Kandidaten für die Anwendung in tragenden Strukturen macht.

    Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, röhrenförmige Strukturen mit Garn und einer duroplastischen Matrix zu wickeln, um ihre Eignung für tragende Anwendungen zu demonstrieren. Die technische Innovation, die für dieses Projekt entscheidend ist, besteht in der Entwicklung einer geeigneten Imprägnierungs- und Aufwickelmethode für Recyclinggarn, eine Aufgabe von immenser Bedeutung für die Welt der nachhaltigen Verbundwerkstoffe.

    Das Projekt zielt darauf ab, die Machbarkeit der rCF-Garnaufwicklung mit duroplastischen Matrixsystemen zu demonstrieren. Dazu gehören die Festlegung optimaler Verarbeitungsparameter für das Aufwickeln und die Garnimprägnierung, die Bewertung der mechanischen Eigenschaften von gewickelten Rohrstrukturen und die Entwicklung einer Benchmark-Anwendung.

    Die Benchmark-Anwendung, ein Hochleistungs-Rennradrahmen, wird als Beleg für die Fähigkeiten und Erfolge des Projekts dienen. Die Zusammenarbeit mit den renommierten deutschen Unternehmen SPIN Siebert & Schörner GbR und CG TEC Carbon und Glasfasertechnik GmbH unterstreicht das Engagement für Exzellenz und Praxisnähe durch Design Thinking Methoden.

    Das Projekt der V Carbon GmbH verspricht nicht nur eine bahnbrechende Entwicklung im Bereich der rCF, sondern unterstreicht auch die Bedeutung nachhaltiger Innovationen und deren Auswirkung auf tragende Strukturen. Diese Initiative schafft die Voraussetzungen für Fortschritte, die das Potenzial haben, die Verbundwerkstoffindustrie zu revolutionieren, indem sie den Weg für kostengünstige, mechanisch robuste Produkte auf Basis von rCF-Garnen ebnen.

     

    Leo Walker, V Carbon

     

    Sika Technology AG – Carbon Green

    In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der nachhaltigen Materialien haben das SIKA und die Institute für Biomasse und Kunststofftechnik der FHNW eine bahnbrechende Zusammenarbeit begonnen. Ihre Mission: eine innovative Lösung durch den Ersatz von Ruß durch Biokohle in verschiedenen Bindemittellösungen von SIKA einzuführen.

    Grundlage des Projekts ist eine kritische Bewertung aktueller Dichtstoffe, die mit recyceltem Ruß formuliert wurden und die nicht den gewünschten Standards entsprachen. Erfreulicherweise haben sich rohe Biokohlequalitäten als vielversprechende Alternativen erwiesen, sowohl was die Pigmentierung als auch die Verstärkung betrifft.

    Die Innovation, um die es hier geht, hat zwei Aspekte. Erstens geht es um die Einführung von Biokohle, einem Material mit negativen Emissionen, das aus Abfall-Biomasseströmen stammt. Dies fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern etabliert auch ein Geschäftsmodell, das mit dem Ziel der Umweltverantwortung von SIKA übereinstimmt. Zweitens bietet die Zusammenarbeit zwischen dem SIKA und den Instituten für Biomasse und Kunststofftechnik einen ganzheitlichen Ansatz, um den gesamten Prozess von der Biokohleherstellung bis zum Endprodukt effizient zu gestalten und eine schnelle Prototypenentwicklung zu ermöglichen.

    Die potenziellen Auswirkungen dieser Initiative sind immens. Durch den Ersatz von Ruß durch Biokohle kann SIKA in den nächsten Jahren bemerkenswerte 37,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Eine solche Lösung ist beispiellos auf dem Markt, und ihre positiven Auswirkungen können sich über Klebelösungen hinaus auch auf andere Sektoren wie die Automobilindustrie und Windkraftanlagen erstrecken.

    Methodisch nutzt diese Zusammenarbeit das Fachwissen und die Ausrüstung der FHNW im Bereich der Biokohleproduktion und der Polymertechnik, was einen einzigartigen Vorteil für SIKA darstellt. Die Struktur des Projekts, vom Screening verschiedener Biokohlematerialien bis zur eigenen Biokohleproduktion und -bewertung, gewährleistet einen umfassenden Ansatz.

    Darüber hinaus fördert dieses Projekt die Einbeziehung der Geschlechter und der Vielfalt, was seinen Wert und sein Erfolgspotenzial weiter steigert. Gemeinsam ebnen das SIKA und die Institute für Biomasse und Kunststofftechnik den Weg in eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zukunft.

     

    Das Carbon Green Team, Sika Technology AG

    Connova – Reversible hybride Metall-Verbundverbindungen für nachhaltige Baugruppen

    Ein bahnbrechendes Projekt, das von Connova, OST und FHNW vorangetrieben wird, soll die Welt der Verbundwerkstoffe verändern. Es konzentriert sich auf reversible Techniken für die Verbindung und das spätere Recycling duroplastischer Verbundwerkstoffe und setzt sich für Innovation und Kreislaufwirtschaft ein. Diese Initiative zielt nicht nur darauf ab, Gewicht und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, sondern vor allem auch die CO2-Emissionen zu verringern, indem zuverlässige und kostengünstige Methoden für das Verbinden von faserverstärkten Verbundwerkstoffen gefunden werden. Diese Techniken erleichtern die Reparatur, die Wiederverwendung, das Re-Design und das Recycling, wodurch der CO2-Fußabdruck dieser energieintensiven Komponenten erheblich reduziert wird.

    Das Projekt leistet Pionierarbeit bei der Erforschung struktureller Verbindungstechniken für duroplastische Verbundwerkstoffe, die so konzipiert sind, dass sie sich am Ende ihrer Lebensdauer leicht ablösen lassen. Zu den neuartigen Methoden gehören das Debonding von Epoxidklebstoffen mit eingebetteten Eisenpartikeln, eine potenziell bahnbrechende Lösung, und der innovative Einsatz von thermoplastischen Verbindungen für Duroplaste.

    Die Zusammenarbeit zwischen Connova, OST und FHNW entstand als Antwort auf die Herausforderung von Connova und zeigt, wie gut die Plattform Innovation Booster unterschiedliche Fachkenntnisse zusammenbringen kann. Connova wird als Implementierungspartner unschätzbare Kenntnisse und Werkzeuge erhalten, um den Kunden hocheffiziente, recycelbare Duroplast-Verbundlösungen anzubieten, die einen Wettbewerbsvorteil schaffen und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.

    Das Projekt steht auch im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen von Connova, indem es die verlängerte Lebensdauer, die Reparatur und die Wiederverwendung von Bauteilen sowie ein effizientes Recycling fördert, wodurch letztlich der Bedarf an petrochemischen Ressourcen verringert und die CO2-Emissionen gesenkt werden.

    Da die FHNW und das OST ihr Fachwissen und ihre Laboreinrichtungen zur Verfügung stellen, gewährleistet das Projekt einen soliden methodischen Ansatz, der den Bedürfnissen der Industrie gerecht wird.

    Das Projekt umfasst die Evaluierung verschiedener Verbindungstechnologien für reversible Verbundwerkstoff- oder Verbundmetallverbindungen, wobei die Arbeitspakete so strukturiert sind, dass diese Ziele erreicht werden. Der erfolgreiche Abschluss von WP1 und WP2 ist entscheidend für die Demonstration des Potenzials der vorgeschlagenen Füge- und Demontagekonzepte.

    Das Projekt stellt einen bemerkenswerten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Bereich der Verbundwerkstoffe dar und rückt innovative, umweltbewusste Lösungen in den Vordergrund.

    Sebastian Preiss, Connova